BPM und herCAREER wollen moderne Begegnungsstätten schaffen

Grundsätzlich geht es darum, Unternehmen erfolgreicher zu machen und Erwartungen an Karrieren aller Beschäftigten zu matchen.

Sie beide sind bereits lange Weggefährtinnen, wenn es um Plattformen für Frauenkarrieren geht. Was hat sie zu diesem neuen Format „von HR für HR“ gebracht?

Stienen: Ich glaube, gelebtes Netzwerken hat gerade jetzt einen hohen Stellenwert. Denn speziell im Umfeld von HR gibt es da noch „Luft nach oben“. Frauen sind nicht immer so vernetzt, wie sie sein könnten. Es geht dabei um das „Geben und Nehmen“, nicht etwa um das einseitige „Ausnutzen“.

Hoffner: Ja genau. Wir von der herCAREER sprechen ganzjährig mit tausenden Personalverantwortlichen über Frauenkarrieren im Unternehmen. Und haben dabei festgestellt, dass Erfahrungen individuell verschieden sind. HR-Fachleute kommen mit spezifischen Fragestellungen auf die Messe und schätzen den persönlichen Austausch mit Gleichgesinnten enorm.

Sie sprechen von kreativen Ansätzen für traditionelles Recruiting – wo genau hat denn HR Nachholbedarf, wenn es um modernes Bewerbermanagement geht?

Hoffner: Aktuelle Studien belegen, dass Unternehmen deutlich mehr Bewerbungen erhalten, wenn sie in ihren Ausschreibungen bestimmte Adjektive verwenden oder die Jobtitel auch in der weiblichen Form ausschreiben, statt das sonst übliche m/w zu verwenden. Die optimierte Gestaltung von Stellenanzeigen ist aber nur ein Beispiel von vielen.  Weiteren konkreten Handlungsbedarf sehen wir zudem in einer stärkeren Ansprache von Frauen über Netzwerke.  Das wollen wir transparent machen.

Stienen: Ja, die passgenaue Ansprache der Bewerberinnen ist dann idealerweise das Resultat aus den modernen Begegnungsstätten, die wir über so ein Format gemeinsam schaffen wollen.

Sie wollen über diverse Möglichkeiten von Frauenförderung diskutieren sagen Sie. Geht es dabei in erster Linie um die Maßnahmen, die erfolgreich sind oder um strukturelle Dinge wie ganze Unternehmensprozesse verändern?

Stienen: Grundsätzlich geht es darum, Unternehmen erfolgreicher zu machen und Erwartungen an Karrieren aller Beschäftigten zu matchen.

Hoffner: Dabei wäre es vermessen zu behaupten, dass wir von heute auf morgen ganze Unternehmensprozesse ändern könnten. Aber wir beobachten, dass ein Rieseninteresse an Best Practises rund um Gender Equality besteht. Viele wollen sich konkret dazu austauschen.

Findet diese Themenreihe auch außerhalb der Messe herCAREER ihre Fortsetzung?

Hoffner: Das ist zwar so konkret aktuell nicht geplant. Dennoch möchte ich das nicht von Vornherein ausschließen, zumal wir ja unser Angebot ständig weiterentwickeln. In jedem Fall wird das nur mit starken Partnern wie dem BPM an unserer Seite möglich sein.

Stienen: Die Fortsetzung sollte aus meiner Sicht das Ziel sein. Denn der beste Austausch nützt nichts, wenn er im Arbeitsalltag gleich wieder verpufft. Daher hoffen wir, dass die Teilnehmerinnen diese Ideen für sich persönlich mitnehmen und umsetzen können.

Über Christa Stienen

Christa Stienen ist Vizepräsidentin im Bundesverband der Personalmanager (BPM). Von 2014-2018 Senior Vice President Corporate Human Resources bei der Lufthansa Catering-Tochter LSG Sky Chefs. Zuvor war sie beim japanischen Pharmaunternehmen Daiichi Sankyo Europe tätig, wo sie seit 2011 den Bereich Human Resources International leitete. Zwischen 2001 und 2010 war sie in verschiedenen HR-Positionen für den Großhandelskonzern Metro tätig, zuletzt als Head of Corporate People Development. Frau Stienen verfügt über langjährige Führungs- und Projekterfahrung in verschiedenen Branchen und in der öffentlichen Verwaltung.

Über Natascha Hoffner

Natascha Hoffner ist Gründerin und Geschäftsführerin der messe.rocks GmbH, die Ausrichter der Messe herCAREER ist. Hoffner hat über 18 Jahre Erfahrung in der Messebranche. Sie war bereits ab dem Jahr 2000 Teil einer Neugründung in der Messebranche mit Sitz in Mannheim und maßgeblich am Auf- und Ausbau von Messen und Kongressen im In- und Ausland beteiligt, die als Leitveranstaltungen ihrer Branche etabliert wurden darunter die Messe Zukunft Personal. In Spitzenzeiten war Sie gemeinsam mit dem damaligen Gründer für bis zu 20 Messen und Kongresse jährlich und rund 100 Mitarbeiter verantwortlich.

Über 5 Jahre war sie als Geschäftsführerin tätig, zuletzt davon 2 Jahre bei einer Tochtergesellschaft der Deutschen Messe AG. Da sie selbst zwischenzeitlich zweifache Mutter ist und nicht weiterhin knapp 400 km zwischen Berufsstätte und Familie pendeln wollte, hat sie ihren Arbeitsplatz ein ganzes Stück näher an die Familie verlegt. Die messe.rocks entstand April 2015 im Münchener Osten.
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