
Gudrun Mühlbacher
Klimatologin und Meteorologin, Deutscher Wetterdienst
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Dr. habil. Dinah Kristin Leschzyk
Sozioökonomin, Deutscher Wetterdienst
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VortragDE
10.10.2025 | 11:00 – 11:20 Uhr
Auditorium 2 | Halle / hall 3
Wie frauenfeindlich ist der Klimawandel?
Zwischen Hitze, Hunger und Machtgefüge – Genderungerechtigkeit in der Klimakrise
Zunehmend extremere Wetterereignisse, verschärfte Ressourcenknappheit, steigende geschlechtsspezifische Gewalt: Der Klimawandel trifft Frauen weltweit ungleich härter – sozial, ökonomisch und physisch. In dieser Session zeigen eine Meteorologin und eine Sozioökonomin, wie Genderzugehörigkeiten wirken, wie wichtig Einflussnahme ist und was sich ändern muss, damit Gesellschaften klimaresilienter und gerechter für alle werden.
Thema/Themenreihe: Gesellschaft, Wissenschaft, Technik, Digitalisierung & Technologie
Themenfelder: Umwelt / Klima, Geschlechtergerechtigkeit
Joblevel/Zielgruppe: Einstieg, Professionals, Leitungsfunktion, Quereinstieg
Details zur Referent/in: Gudrun Mühlbacher
Vita: Gudrun Mühlbacher ist Klimatologin und Meteorologin im Bereich Klima- und Umweltberatung des Deutschen Wetterdienstes in München. Sie leitet ein mittlerweile fast 20-köpfiges Team und verantwortet die fachliche und strategische Ausrichtung eines Referates mit den Schwerpunkten alpine Klimatologie, Stadt- und Regionalklima sowie nutzerorientierte Klimakommunikation.
Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Beratung von Politik, Katastrophen- und Bevölkerungsschutz, öffentlichen Einrichtungen und weiteren Stakeholdern zu Klimawandel und Anpassung. Zudem engagiert sie sich aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit des DWD.
Gudrun Mühlbacher studierte Meteorologie an der Freien Universität Berlin. Früh sammelte sie praktische Erfahrung als studentische Hilfskraft bei der Berliner Wetterkarte. Ihre interdisziplinär angelegte Diplomarbeit befasste sich mit dem Zusammenhang zwischen Mortalitätsraten in Baden-Württemberg sowie Wetter und Klima – eine interdisziplinäre Mischung aus klimatologischen und medizinischen Fragestellungen.
Im Anschluss forschte sie am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz im Bereich flugzeuggetragener Spurengasmessungen.
Seit 18 Jahren ist sie beim Deutschen Wetterdienst tätig: zunächst im Regionalen Klimabüro Mainz, dessen stellvertretende Leitung sowie im Folgenden Leitung sie für jeweils zwei Jahre übernahm. Nach Auflösung des Mainzer Büros wechselte sie an das Regionale Klimabüro in München, das sie seit 2015 leitet. Von 2016 bis 2024 war sie zudem Leiterin der DWD-Niederlassung in München; diese Aufgabe wird seitdem im Rahmen eines neu strukturierten Niederlassungsmanagements fortgeführt.
Seit 2024 ist Gudrun Mühlbacher Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des österreichischen Wetterdienstes GeoSphere Austria. Bereits seit mehreren Jahren bringt sie ihre Expertise außerdem im Expertenforum Klima.Schnee.Sport der Stiftung Sicherheit im Skisport des Deutschen Skiverbandes ein.
Gudrun Mühlbacher verbindet interdisziplinäre Themen mit fundierter Methodenkompetenz – insbesondere in den Bereichen Naturgefahren, alpine und regionale Klimatologie sowie der zielgruppengerechten Kommunikation von Klimainformationen.
Details zur Referent/in: Dr. habil. Dinah Kristin Leschzyk
Vita: Dinah Leschzyk ist Sozioökonomin beim Deutschen Wetterdienst (DWD) im Geschäftsbereich Wettervorhersage. Im Referat Kundenservice analysiert sie, wie meteorologische Produkte und Leistungen in der Bevölkerung wahrgenommen, genutzt und in Entscheidungen einbezogen werden – etwa zur Risikoprävention.
Als Leiterin eines Teilprojekts im Programm RainBoW entwickelt sie wirkungsorientierte Warnstrategien, die Wetterwarnungen verständlicher, zugänglicher und handlungswirksamer machen sollen. Ihr Fokus liegt auf einer risikobasierten, anwendungsorientierten und individualisierbaren Kommunikation – damit Warnungen diejenigen erreichen, die sie betreffen, wirksamen Schutz ermöglichen und wirtschaftliche Schäden verringern helfen.
Zuvor arbeitete Leschzyk als Wissenschaftlerin am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie an der Justus-Liebig-Universität Gießen – unter anderem zu multimodaler Risiko- und Krisenkommunikation in der COVID-19-Pandemie und zur Nutzung KI-gestützter Informationsformate in der Gesundheitskommunikation. Für die Universität Innsbruck konzipierte und leitete sie eine empirische Studie zu Diskriminierungserfahrungen von Studierenden.
Sie wurde in romanischer Sprachwissenschaft mit einer Dissertation zur politischen Online-Kommunikation promoviert (summa cum laude) und habilitierte sich mit einer Arbeit zu queerfeindlicher Rhetorik in Brasilien. Parallel absolvierte sie ein Zweitstudium in Politikwissenschaft mit einem Schwerpunkt auf Diskriminierung und strukturelle Gewalt. Sie verfügt über langjährige Lehrerfahrung, Expertise in der qualitativen und quantitativen Sozialforschung sowie ausgewiesene Kenntnisse in der Analyse digitaler Diskurse.
Leschzyk verbindet sozialwissenschaftliche, sprachwissenschaftliche, politische und ökonomische Zugänge – mit einem besonderen Interesse an gesellschaftlicher Teilhabe, Vertrauen und effektiver öffentlicher Kommunikation.
Bücher:
Antiqueere Rhetorik (9783593516479)
Sprache und Politik in Lateinamerika: Drei Fallstudien (9783347260696)
Politische Online-Kommunikation im kolumbianischen Präsidentschaftswahlkampf 2010 (9783631676776)
herCAREER ist die führende Plattform für die weibliche Karriere. Das gesamte Vortragsprogramm & die Möglichkeit zum Ticketkauf gibt es unter:
https://www.her-career.com/expo