Nicht nur in den technischen Berufen sind Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert.

Wir können es uns nicht leisten, auch nur auf ein Talent zu verzichten. Mehr Frauen im Unternehmen heißt nicht nur: mehr Meinungsvielfalt, mehr unterschiedliche Perspektiven. Es bedeutet auch: gleichberechtigte Teilhabe und Chancengerechtigkeit.

Lasst uns den Status quo nicht mehr hinnehmen, sondern ihn gemeinsam verändern! Karrieren lassen sich fördern – und Frauen müssen vor allem BEfördert werden.

Viele von uns haben selbst die Erfahrung gemacht, dass es Menschen gab, die ihre Talente gesehen haben, die an sie geglaubt und sie mit anderen Menschen zusammengebracht, ihnen Türen geöffnet haben.

Wir alle können solche solche Unterstützer:innen, Mutmacher:innen, Ermöglicher:innen sein! Türen zu öffnen, ist gar nicht so schwer. Es gilt, Ungerechtigkeiten in der Arbeitswelt bewusst wahrzunehmen – und den eigenen Gestaltungsspielraum zu erkennen, auch wenn er klein sein mag.

Du bist einstellende Führungskraft oder im Recruiting tätig?

▶️ Werde zum Game-Changer durch eine veränderte Ansprache: Schreib in Stellenanzeigen „Quereinsteiger:innen willkommen”, “offen für Vollzeit, Teilzeit oder Jobsharing“ und/oder “Wir wollen vielfältiger werden und freuen uns besonders über Bewerbungen von Menschen mit Diskriminierungserfahrung – ob wegen ihrer Migrationsgeschichte oder ihrer Behinderung, ob als BIPoC, LGBTQIA+, Staatenlose …“. Und auch Gendern setzt ein Zeichen.

▶ Berücksichtige in jeder Runde des Bewerbungsprozesses Frauen und Männer gleichermaßen. Sind nicht genügend Frauen im „Pool“, wird der Prozess gestoppt, bis eine geeignete Kandidatin gefunden ist. Damit zwingst du dich und dein Team, den Blick zu schärfen – und intern mehr Frauen zu befördern. Studien belegen, dass Frauen eher wegen ihrer tatsächlichen Leistung und Männer eher wegen ihres Potenzials befördert werden.

▶ Trage zu mehr Sichtbarkeit von Frauen bei Veranstaltungen bei. Männer sollten sich angewöhnen, als geladene Podiumsgäste nur dann zuzusagen, wenn das Panel paritätisch besetzt ist. Oder man sagt formal zu, beauftragt aber eine Expertin im eigenen Team mit dem Auftritt, sagt dann selbst kurzfristig ab – und schickt die Vertreterin.

▶ Zuhören ist ein sehr guter Türöffner. Geh auf Mitarbeiterinnen zu und frage, was sie sich wünschen, was sie brauchen. Nicht jede Frau will in den Vorstand. Für manche ist es vielleicht aktuell wichtiger, die Doppelbelastung durch Kinder oder pflegebedürftige Eltern zu managen. Frag sie, ob sie ein flexibleres Arbeitszeitmodell brauchen oder was sich sonst ändern muss, um sie zu entlasten. Schaffe eine Willkommenskultur für alle.

▶ Öffne deine Netzwerke, lass Frauen daran teilhaben und zieh sie aktiv nach.

▶ Nimm dir vor, jeden Tag eine qualifizierte Frau zu empfehlen (oder eine nicht-binäre Person oder eine, die nicht im Rampenlicht steht): für eine Beförderung, einen Auftrag, ein Stipendium.

▶ Sieh dich nicht nur als Manager:in. Steh Frauen als Sparringspartner:in, als Mentor:in oder als Sponsor:in zur Seite. Gib Orientierung, zeig Ziele auf und Wege, diese zu erreichen. Werde zum empathischen Coach – und mach dein Unternehmen damit zum „Employer of Choice“.

▶ Sei die Person, die du dir gewünscht hättest (oder sogar hattest), als du selbst an entscheidenden Wendepunkten deiner Karriere warst.

Einen Unterschied zu machen, ist immer möglich – man muss es nur wollen! Auch wenn das nicht ganz ohne Arbeit und Anstrengung geht.

Mit unserem Engagement rund um herCAREER sind wir gern Teil dieser Reise für Unternehmen und Kandidat:innen!

herVIEW - Natascha Hoffner

Posted by Natascha Hoffner, Founder & CEO of herCAREER | Recipient of the FTAfelicitas Award from Femtec.Alumnae e.V. | LinkedIn Top Voice 2020 | Editor of the “Women of the Year” books published by Callwey Verlag
published on LinkedIn on 11.06.2025