Jetzt ist es soweit: „Die Fußballspielerinnen der US-Nationalmannschaft haben eine Angleichung ihrer Bezahlung an die ihrer männlichen Kollegen durchgesetzt. Der US-Fußballverband US Soccer sowie die Gewerkschaften der Frauen- und Männernationalmannschaften einigten sich auf einen entsprechenden Tarifvertrag“, so ZEIT ONLINE. Vorgesehen ist auch, dass die Frauennationalmannschaft die gleichen Prämienzahlungen bei Großturnieren wie Weltmeisterschaften erhält und dass der Verband einen Teil seiner Einnahmen aus Übertragungen, Ticketverkäufen und Sponsoring zu gleichen Teilen an beide Teams ausschüttet.

Die US-Frauen um Superstar Megan Rapinoe hatten seit Jahren Equal Pay gefordert. „Ich weiß, dass es Millionen von Menschen auf der Welt gibt, die aufgrund ihres Geschlechts an den Rand gedrängt werden und in ihren Jobs das Gleiche erleben“, sagte Rapinoe bei einem Besuch im Weißen Haus laut RP online.

In Europa scheint man davon noch weit entfernt zu sein. „Die vollständige Gleichstellung der Geschlechter im Fußball ist ein ehrgeiziges Ziel, aber eines, das wir begrüßen“, sagte Charlie Marshall, Geschäftsführer der ECA (Europäische Klubvereinigung), im März 2021 laut Deutsche Welle , die das so kommentierte: „Womit … auffällt, dass es viel zu oft Männer sind, die im Sport über diese Fragen entscheiden.“

Im Vergleich verschiedener Sportarten gibt es beim Fußball die größten Gehaltsunterschiede, aber auch beim Handball, Golf und Eishockey ist Equal Pay Fehlanzeige. Besser sieht es hingegen beim Tennis, Biathlon, Ski alpin, Pferdesport und in der Leichtathletik aus, so die Augsburger Allgemeine.

Und darüber hinaus? Die WirtschaftsWoche berichtete im März 2021 über einen Ländervergleich zum #GenderPayGap. Dieser lag demnach in Deutschland bei 19 %, das Land stand damit an drittletzter Stelle in Europa. Interessant allerdings: In einigen Ländern mit einer geringeren Lohnlücke war auch die Erwerbsquote von Frauen niedriger – so dass eine kleinere Kluft nicht unbedingt eine bessere #Gleichstellung bedeutet.

Dort, wo es besser funktionierte, lag das an einer Reihe gesetzlicher Initiativen zur Lohntransparenz bis hin zur Zertifizierung von Gehaltsstrukturen, u.a. in Island und der Schweiz. In Deutschland fehlen solche Vorschriften. Und: „Hinzu kommt, dass der Nachweis von Diskriminierung nach dem Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz aufwändig ist. Und so wird in Deutschland nur selten geklagt. Anders als in den USA, wo das Rechtssystem völlig anders aufgebaut ist und Sammelklagen möglich sind, von denen einige in den vergangenen Jahren im Bereich #FairPay Erfolg gezeigt haben.“

Aber immerhin gibt es ja inzwischen einen Entwurf der EU-Kommission für eine Richtlinie zu Lohntransparenz und -gleichheit, die einen Schritt nach vorn bedeuten würde in Sachen #EqualPay – für alle Länder der EU.

#herCAREER #genderequality

Ein Beitrag von Natascha Hoffner, Founder & CEO of herCAREER I WiWo-Kolumnistin I LinkedIn-TOP-Voice 2020 I W&V 2019 – 100 Köpfe
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