Am 19. November ist der Internationale Männertag
Den Aktionstag gibt es seit 25 Jahren, er wird in rund 80 Ländern begangen und von der UN unterstützt.
„Der Tag soll Aufmerksamkeit für die geistige und körperliche Gesundheit von Jungen und Männern, für Gleichberechtigung und spezifisch männliche soziale Themen schaffen“, so die Bundeszentrale für politische Bildung / Federal Agency for Civic Education. „Noch immer denken viele Jungen/Männer, dass sie als vermeintlich starkes Geschlecht keine Schwäche zeigen dürfen. Diese Rollenbilder sind tief in unserer Gesellschaft verwurzelt und prägen uns oft seit der Kindheit. Viele Männer nutzen unbewusst Strategien, um ihre Gefühle zu unterdrücken. Das macht sie anfälliger für psychische und körperliche Erkrankungen.“
Zum Thema Rollenbilder schreibt die Süddeutsche Zeitung: „Junge Männer haben es schwer. Sie sollen stark, selbstbewusst und durchsetzungsfähig sein. Gleichzeitig wird erwartet, dass sie sanft sind, Schwächen zulassen und auch mal weinen. Reichlich Raum für Überforderung und Frust.“
In dieser Rollen-Verunsicherung könnte einer der Gründe liegen, warum bei gesellschaftlichen Debatten das Klima immer rauer wird. Auf bestimmte „Triggerpunkte“ (so der Titel des Buchs von Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser) reagieren viele Menschen extrem empfindlich bis aggressiv.
„Triggerpunkte haben einen ‚Dual-Use-Charakter‘. Sie können im Positiven zu gesellschaftlichen Veränderungen und Fortschritt beitragen. Oder im Negativen zum Beispiel von Populisten oder Extremisten missbraucht werden, um Debatten für eigene Zwecke zu steuern – etwa um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen oder Wählerstimmen zu gewinnen“, so der Deutschlandfunk in seiner Buchbesprechung. Entscheidend für diese entweder positiven oder negativen Effekte ist die Debattenkultur.
„Mehr Respekt, bitte!“ lautet der Titel einer Studie zur Diskussionskultur in der deutschen Kommunalpolitik – um nur ein Beispiel zu nennen für die vielen Ansätze zur Verbesserung dieser Kultur. Es geht um ein gutes Miteinander: Das ist gerade uns von herCAREER ein wichtiges Anliegen. Auch Gender Equality bedeutet schließlich einen Gewinn für alle – und setzt voraus, Menschen jeden Geschlechts einzubeziehen auf dem Weg zur Gleichstellung.
Das sieht auch Martin Speer so, der (mit Vincent-Immanuel Herr, Miriam Steckl, Robert Peter, Amy Herr, PhD, William McInerney, PhD, Aileen McKay und dem Feminist Lab) “Das Buch, das jeder Mann lesen sollte. In vier Schritten zum Feministen” geschrieben hat.
Die vier Schritte sind: zuhören, lernen, reflektieren und handeln.
Im Interview mit herCAREER spricht Martin darüber, wie Männer zu Verbündeten für Geschlechtergerechtigkeit werden können:
https://www.her-career.com/zu-besseren-verbuendeten-werden/
Ein Beitrag von herCAREER,
veröffentlicht bei LinkedIn 10.11.2024