Die SWANS Initiative porträtiert „17 Kopftuchträgerinnen, die unsere Wirtschaft voranbringen“:

„Frauen mit Kopftuch bleiben in wirtschaftlichen Diskursen oft unsichtbar – trotz aller #Diversity-Bemühungen und Erklärungen. Das soll sich jetzt ändern: Wir veröffentlichen erstmals eine Liste mit 17 inspirierenden Frauen, die Hijab tragen, die unsere Wirtschaft aktiv mitgestalten und voranbringen – und sich bei der Gelegenheit für einen diverseren Arbeitsmarkt einsetzen.“

Eine von ihnen, Aza Borshchigova, Senior Application Consultant bei IBM, sagt: „Eine Frau mit Kopftuch braucht doppelt so viel Qualifikationen, Mut und Motivation, um bei einem Arbeitgeber akzeptiert zu werden.“ Und Awa Said, Account Director bei LinkedIn: „In meinem beruflichen Werdegang war ich es immer gewohnt, die Erste und Einzige zu sein. Ich möchte sicherstellen, dass ich nicht die Letzte bin. Und dass jede:r unabhängig von sozialer oder ethnischer Herkunft, Alter, Behinderung, Geschlecht und Religion die Möglichkeit zu einer gerechten Teilhabe erhält.“

2016 belegte eine #Studie die #Diskriminierung, die Bewerberinnen mit Kopftuch und Migrationshintergrund auf dem Arbeitsmarkt erfahren. „Für die Studie, die vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlicht wurde, verschickte die Ökonomin Doris Weichselbaumer von der Universität Linz etwa 1500 fiktive Bewerbungen an deutsche Unternehmen“, so die EU-Kommission auf ihrer Website. „Sie verwendete dazu jeweils die gleiche Bewerbung mit dem gleichen Bewerbungsfoto. Der einzige Unterschied: Einmal hat die Bewerberin einen deutschen und einmal einen türkischen Namen. In einer dritten Variante trägt die türkischstämmige Frau ein Kopftuch, das modern und locker über den Haaren liegt.“
Ergebnis: Die Bewerberin mit deutschem Namen wurde in 19 % der Fälle zum Vorstellungsgespräch eingeladen, die mit türkischem Namen in 13,5 %. Wenn sie zudem ein Kopftuch trug, betrug die Quote 4 %. Trotz gleicher Qualifikation müssten Frauen mit Kopftuch demnach viermal so viele Bewerbungen verschicken, um eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu erhalten.

„It is often assumed that the unfavorable labor market position of Muslim migrant women is the result of a lack of education, job experience or dedication to the labor market“, so Weichselbaumer in der Studie. „However, in this experiment, the migrant women had the exact same qualification as the woman without migration history.“

„Wenn Sie etwas erreichen wollen, sollten Sie Ihr Kopftuch ablegen. Oder studieren Sie Islamwissenschaften oder sowas.” Das bekam Dr. Nese Oktay-Gür-Gür zu hören, als sie nach ihrem Einser(!)-Abitur bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur saß. Heute ist sie promovierte Psychologin und ebenfalls eine der 17 von SWANS vorgestellten Frauen.

#herCAREER #genderequality Martha A. Dudzinski

Ein Beitrag von Natascha Hoffner, Founder & CEO of herCAREER I WiWo-Kolumnistin I LinkedIn-TOP-Voice 2020 I W&V 2019 – 100 Köpfe
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