Männer sind der Standard – in der medizinischen Forschung und bei klinischen Studien. Das wurde in den vergangenen Jahren immer wieder belegt.

Es bedeutet auch, dass wenig über Schmerzen bekannt ist, von denen überwiegend Frauen betroffen sind, und darüber, wie sich Schmerzzustände auf Männer und Frauen unterschiedlich auswirken.

Zu diesem #GenderPainGap hat der Schmerzmittelhersteller Nurofen kürzlich eine Studie durchgeführt und dafür über 5000 britische Frauen und Männer befragt. Auf seiner Website nennt Nurofen folgende Ergebnisse der Studie:

  • Frauen haben häufiger und stärker Schmerzen als Männer.

  • 1 von 6 Frauen hat täglich starke Schmerzen.

  • Mehr als 1 von 2 Frauen (56 %) haben das Gefühl, dass ihre Schmerzen aufgrund ihres Geschlechts ignoriert oder abgetan werden.

Zwei Drittel (63 %) der Frauen sind der Meinung, dass Schmerzen von Männern vom medizinischen Fachpersonal oder auch im persönlichen Umfeld ernster genommen werden.
Mit Schmerzen zu leben, ohne angemessene medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, habe Auswirkungen auf das Leben von Frauen:

  • 41 % gaben an, dass sie unter Schlafproblemen leiden.

  • 39 % sagten, dass sie weniger Sport treiben könnten.

  • 39 % sagten, dass sie weniger Sport treiben könnten.

Laut New York Post handelt sich um ein Phänomen, das als #MedicalMisogyny bekannt ist – der Hashtag dazu auf TikTok habe über 4,5 Millionen Aufrufe.

Aber: „Medical misogyny doesn’t mean that doctors are sexist“, sagt Gabrielle Jackson, Autorin des Buches „Pain and Prejudice: How the Medical System Ignores Women – and What We Can Do About It“. „It means there is a historic gap in knowledge about women’s health and women’s bodies.“

Jamila Rizvi, stellvertretende Geschäftsführerin von Future Women, weist darauf hin, dass bestimmte Krankheiten – etwa die #Endometriose – jahrzehntelang nicht diagnostiziert wurden, weil man den Frauen sagte: „Jeder hat Periodenschmerzen, komm damit klar.“

Wie die New York Post berichtet, hat die Regierung von Australien kürzlich einen National Women’s Health Advisory Council eingerichtet, der die biologischen Risikofaktoren von Frauen für schwere Krankheiten wie Krebs und Herzkrankheiten, Störungen wie Autismus und andere übersehene oder vernachlässigte Krankheiten wie Endometriose untersuchen soll. Das Gremium wird die Regierung direkt beraten.

„The fact that we’re focusing on women’s health as a particular branch of medicine, not just at the medical level but at the policymaking level, is absolutely critical,“, so Jamila Rizvi.

#herCAREER #genderequality

Ein Beitrag von Natascha Hoffner, Founder & CEO of herCAREER I WiWo-Kolumnistin I LinkedIn-TOP-Voice 2020 I W&V 2019 – 100 Köpfe
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