Trotz des Jubels über den Erfolg des deutschen Teams – den Vize-Europameisterinnen 🎉 – bei der #EM sehen sich viele Fußballerinnen immer noch mit sexistischen und herabwürdigenden Sprüchen konfrontiert. Drastisch vor Augen führt das ein „Panorama“-Beitrag, in dem Profi- und Amateurspielerinnen von ihren Erfahrungen berichten. „Wir haben alle gelernt wegzuhören“, sagt eine von ihnen.

„Es ist unser aller Aufgabe (…), auf diese Grenzüberschreitungen aufmerksam zu machen. Egal, ob Junge oder Mädchen, Mann oder Frau, zu sagen: Ich fand das nicht gut, was du gerade gesagt hast“, zitiert die Welt Heike Ullrich, Generalsekretärin des #DFB.

„Zwar mögen derzeit von der #Fußball-EM in Großbritannien positive Nachrichten kommen: Die Stadien sind gefüllt wie nie zuvor, wenn Frauen spielten, im Fernsehen läuft das Ereignis zur Primetime“, schrieb die Süddeutsche Zeitung. „Doch wenn man hinter die Kulissen schaut, lässt sich nur konstatieren, dass der Frauenfußball weit hintendran hängt, was den Kampf gegen Sexismus und andere Diskriminierung betrifft. #MeToo-Debatten mögen andere Teile der Gesellschaft verändert haben, im Fußball steht die Zeit vielerorts nahezu still.“

Hinzu kommen die Bedingungen, unter denen Frauen und Mädchen trainieren, in vielen Vereinen haben sie weniger Plätze, schlechtere Trainingszeiten und eine schlechtere Infrastruktur. Und: die viel geringeren Prämien für die Profis – immer mit dem Argument, dass mit Männerfußball ja viel mehr verdient werde. Mit dem strukturellen Ungleichgewicht scheinen sich die Verantwortlichen – ganz überwiegend Männer – abgefunden zu haben.

Die Amateurspielerin Franziska Bielfeld „wollte, dass es endlich aufhört: die sexistischen Sprüche, beim Training oder beim Spiel, das Gegaffe, die Demütigungen“, so die SZ. Bei einer Vereinssitzung sprach sie das alles an und sagte, sie wünsche sich, „dass der Mund aufgemacht wird, wenn ihr so etwas hört“, dass bei solchen Sprüchen nicht mitgelacht, sondern gesagt werde: „Ey, hier nicht“. Es folgte betretenes Schweigen, bis der Trainer sagte: „Jungs, ihr kennt euer Jagdrevier.“ Alle lachten – und das Thema war beendet. Nach der Sitzung wurde Bielfeld von einem älteren Vereinsmitglied bedroht, wie sie im „Panorama“-Video erzählt.

Die Nationaltorhüterin Almuth Schult gehört zu den Frauen, die die Initiative #Fußballkannmehr ins Leben gerufen haben. Die Initiative setzt sich laut SZ für mehr Gehaltstransparenz im Fußball ein, für eine diskriminierungsfreie Sprache und für die konsequente Sanktionierung von #Sexismus.

Wir möchten den betroffenen Frauen und allen in ihrem Umfeld zurufen: Gebt nicht auf, lasst die üblen Sprüche nicht stehen, sondern stellt die Sprüchemacher zu Rede!

Claudia Neumann, die erfolgreiche Fußballreporterin, stellt übrigens am 6. Oktober auf der #herCAREER ihr Buch vor: „Hat die überhaupt ´ne Erlaubnis, sich außerhalb der Küche aufzuhalten? Wie ich lernte, das Leben sportlich zu nehmen“.

#herCAREER Martina Voss-Tecklenburg

Mollas Fazit: „Workers’ willingness to leave to get what they want out of work is the main hallmark of the Great Resignation. If there’s a way to stop the trend of workers quitting, perhaps more companies need to be proactive about giving those workers what they want.“ #herCAREER #genderequality

Ein Beitrag von Natascha Hoffner, Founder & CEO of herCAREER I WiWo-Kolumnistin I LinkedIn-TOP-Voice 2020 I W&V 2019 – 100 Köpfe
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