Das Modell Ikigai beinhaltet vier Kernelemente: Leidenschaft, Mission, Berufung und Beruf. Wenn alle vier Elemente erfolgreich in das eigene Leben integriert sind und in einem ausbalancierten Verhältnis zueinander stehen, erreicht man sein persönliches Ikigai.

Doch wie kommt man dorthin? Dafür ist eine große Portion Selbstreflexion erforderlich. Wer sich mit seiner Intuition verbindet und sich von seinem Unterbewusstsein leiten lässt, ist auf dem besten Weg. Ein paar Fragen können dabei helfen. herCAREER im Interview mit Priyanka Nayar, Head of Marketing and Communication am Fraunhofer Leistungszentrum für Sichere intelligente Systeme.

Zufriedenheit in der Karriere und ein längeres Leben

herCAREER: Woher kommt der Begriff Ikigai, und was bedeutet er genau?

Priyanka Nayar: Der Begriff Ikigai kommt aus dem Japanischen und lässt sich sinngemäß als „ein Grund zum Leben“ oder „das, wofür es sich zu leben lohnt“ übersetzen. Das Modell besteht aus vier Kreisen, die sich mit verschiedenen Lebensbereichen überschneiden. Folgende Fragen helfen dabei, Dein persönliches Ikigai zu finden:

  • Was liebst Du? (Leidenschaft)
  • Was benötigt die Welt von Dir? (Mission)
  • Worin bist Du gut? (Berufung)
  • Womit kannst Du Dein Geld verdienen? (Beruf)

In der Mitte steht das Ikigai eines Menschen, was impliziert: Wer all diese Bereiche in Harmonie miteinander bringt, erreicht innere Zufriedenheit und ist im Einklang mit sich selbst.

herCAREER: Für wen ist Ikigai besonders wichtig, und was erreicht man damit?

Priyanka Nayar: Ikigai ist für alle wichtig, die ein ausgeglichenes und glückliches Leben führen möchten. In Japan wird davon berichtet, dass Menschen, die ihr persönliches Ikigai gefunden haben, mehr Zufriedenheit in der Karriere und ein längeres Leben haben. Durch die individuelle Beantwortung der vier Fragen und die damit einhergehende Selbstreflexion lassen sich auch neue Perspektiven entdecken: In welchem größeren Zusammenhang siehst Du Dein Leben? Möchtest Du Spuren hinterlassen und Dich für etwas Größeres einsetzen? All das sind Themen, über die Du mit Ikigai nachdenken wirst. Wer sich eingehend mit der japanischen Philosophie des Glücks beschäftigt, wird viel über sich selbst und die eigenen Interessen und Werte lernen.

herCAREER: Welche Schwierigkeiten und Herausforderungen kann es auf dem Weg zu Ikigai geben?

Priyanka Nayar: Natürlich kann es eine Weile dauern, bis man sein persönliches Ikigiai gefunden hat. Insbesondere in der heutigen Welt, in der wir sehr viel im Außen beschäftigt sind und permanent von äußeren Reizen überflutet werden, ist es oft schwierig, den Zugang zu sich selbst zu finden. Es ist wichtig, geduldig zu sein und sich ausreichend Zeit zu nehmen, um mit sich selbst einzuchecken und die vier Fragen zu beantworten. Dabei kann ein Spaziergang in der Natur oder eine Meditation helfen. So schaffen wir es, wieder Zugang zu unserer Intuition zu erlangen.

Es kann auch sein, dass Du mehrere Antworten auf die Fragen hast und Dich zu Beginn gar nicht entscheiden kannst. Es ist vollkommen natürlich, mehrere Vorlieben zu haben und sich nicht gleich auf eine Sache festnageln zu wollen. Dann kannst Du schauen, was sich davon vielleicht bald schon umsetzen lässt und ob Du eventuell ein paar Dinge erst einmal ausprobieren möchtest, um Dir langfristig sicher zu sein, welchen Weg Du gehen möchtest.

Sei Dir bewusst, dass sich Dein persönliches Ikigai über die Jahre noch mal verändern kann, genauso wie sich unsere Vorlieben mit der Zeit und unter veränderten Lebensumständen ändern können. Daher ist eine regelmäßige Selbstreflexion für ein sinnerfülltes und glückliches Leben so wichtig.

herCAREER: Bei herCAREER geht es vor allem um den fachlichen Austausch, der auf den persönlichen Erfahrungen und dem Wissen der Sparringspartner:innen aufsetzt. Zu welchen Themen kannst Du im Vorfeld / auf der Messe / im Nachgang als Austauschpartnerin fungieren – in Schlagworten?

  • Hilfe bei der Beantwortung der Ikigai-Fragen
  • Ausgewählte Tools (Meditationstechniken, Atemübungen und Yoga-Asanas) die dabei helfen können einen Zustand innerer Ausgeglichenheit zu erlangen und die Arbeitswoche mit Leichtigkeit zu meistern und vor allem zu genießen und mit Freude anzugehen.
  • Meal-Prep für die Woche

herCAREER: Würdest Du auch als Mentor:in bei herCAREER fungieren? Welche Frau würdest Du dir als Mentee wünschen?

Ich selbst würde mir von einer Mentorin wünschen, dass eine Person immer als Ganzes betrachtet wird. Mit allen Lebensumstände, Vorlieben und persönlichen Talenten, um das persönliche Potential voll und ganz entfalten zu können.

Zur Kontaktaufnahme bitte die von der Interviewpartner:in angegebenen Möglichkeiten nutzen und sich auf das Interview  bei herCAREER-Learn & Connect beziehen.

Über die Person

Priyanka Nayar verantwortet den Bereich Marketing und Kommunikation für das Fraunhofer Leistungszentrum Sichere intelligente Systeme (LZSiS) am Fraunhofer EMFT in München. In ihrem Arbeitsalltag hilft sie Wissenschaftler:innen, ihre Innovationen zur Anwendung zu bringen, und organisiert internationale Konferenzen, um eine Sensibilität für gesellschaftlich relevante Themen und Technologien zu erreichen. Parallel dazu engagiert sie sich für die berufliche Entwicklung von Studierenden, indem sie Karrieretage und internationale Austauschprogramme initiiert. Zuvor war sie bei der Wirtschaftskanzlei Noerr im Personalmarketing tätig. Priyanka Nayar hat Betriebswirtschaftslehre an der RWTH Aachen studiert und bereits während ihrer Studienzeit für Fraunhofer gearbeitet. Sie begann ihre Tätigkeit am Fraunhofer IPT in Aachen und führte sie als Werkstudentin bei der Fraunhofer Zentrale und Academy in München fort.In ihrer Freizeit ist sie leidenschaftliche Yoga-Lehrerin und Ayurveda-Köchin.

Dieses Interview bezieht sich auf ein Karriere-MeetUp der herCAREER Expo 2023, Ort und Zeitpunkt finden Sie im Programm.

Beziehe Dich auf das Interview der herCAREER Community und nutze eine Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme, die der/die Interviewpartner/in angegebenen hat. Das Angebot für ein Sparring bezieht sich auf einen lockerer Austausch. herCAREER fungiert damit als Brückenbauerin. Nimm gerne die Einladung für den Austausch an. Du musst dafür nichts direkt an Deine Sparringspartner/in zurückgeben, kannst Dich aber gerne an anderer Stelle im Netzwerk mit Deiner Expertise einbringen.

Bewirb Dich mit max. einer DINA4-Seite über Dich und Deine Motivation zu dem Mentoring – zusammen mit Deinem  Lebenslauf oder Link auf Dein Xing- oder LinkedIn-Profil. Nutze dafür die von dem/der Mentor/in angegebenen Kontaktmöglichkeiten. Die Mentorin steht Dir je nach Bedarf für bis zu drei (Video-)Treffen für einen Austausch zur Verfügung. Bitte beachte, dass der/die Mentor/in selbst entscheidet, welche und wie viele Mentees sie zulassen können.

Nutze die Möglichkeit und bewirb Dich! Vielleicht kannst Du schon in Kürze ein/e Mentor/in aus der herCAREER Community an Deiner Seite wissen.