Eva Lotta Walendzik ist 2019 bei der 29FORWARD als Junior Project Manager eingestiegen. Sie beschreibt ihren Weg in die IT-Branche und zeigt, dass man kein IT-Nerd sein muss, um in dieser Branche zu arbeiten. Damit möchte sie anderen Frauen Mut machen, denn entscheidend ist für sie Folgendes: Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, offen sein für Neues, bei der Auswahl des Arbeitgebers aufs Bauchgefühl achten! So finden wir unseren Partner in der Arbeitswelt – vielleicht ist es ja die IT-Branche, auch wenn wir das nicht erwartet haben. Genau das bildet Evas Werdegang ab.

„Dass meine Qualifikationen und mein Wissen für einen Einstieg ausreichen, war mir nicht bewusst.“

herCAREER: Wie kam es, dass Du nach Abschluss Deines Studiums in einer IT-Firma angefangen hast? Was hat Dir Dein Bauchgefühl gesagt?

Eva Lotta Walendzik: Das war eigentlich gar nicht mein Plan – denn ehrlich gesagt hatte ich keinen richtigen Plan und war ein wenig verloren. Im Jahr 2018 bin ich aus Dublin zurückgekehrt und habe dann ein Praktikum bei einem mittelständischen Unternehmen gemacht. Aufgrund vorangegangener (praktischer) Erfahrungen konnte ich vor allem sagen, in welchen Bereichen und Unternehmen ich nicht arbeiten möchte. Wo es für mich hingehen sollte, wusste ich aber nicht genau. Und so kam es, dass ich im November 2019, während ich an meiner Bachelorarbeit schrieb, die Berufsmesse an meiner Hochschule besucht habe. Für Inspiration und um (neue) Möglichkeiten und Unternehmen kennenzulernen. Auf der Messe hatte ich die Möglichkeit, mich mit den KollegInnen der 29FORWARD zu unterhalten und mehr über das Unternehmen zu erfahren. Und da hat mir mein Bauchgefühl gesagt: „Ja, mit den Leuten und in diesem Umfeld kannst du dir sehr gut vorstellen zu arbeiten.“

herCAREER: Hast Du die Erfahrung gemacht, dass Frauen besondere – innere oder äußere – Hürden überwinden müssen, um in der IT-Branche zu arbeiten?

Eva Lotta Walendzik: Ja, aber in meinem Fall tatsächlich vorrangig innere Hürden. Dass die IT-Branche eine männerdominierte Branche ist, ist ja kein Geheimnis. (Und das, obwohl die ersten Programmierer weiblich waren!) Das ist leider auch oft einschüchternd. Als junge Frau, die gerade ihr wirtschaftswissenschaftliches Studium fast abgeschlossen hatte, habe ich nicht gedacht, dass das die Branche ist, in der ich landen würde. Ich habe mich schlichtweg nicht qualifiziert genug gefühlt und dachte, man müsste ein IT-Nerd sein, um in dieser Branche erfolgreich zu sein. Dass meine Qualifikationen und mein Wissen für einen Einstieg ausreichen, war mir nicht bewusst. Die Gespräche, die ich auf der Messe führte, haben mir das notwendige Selbstbewusstsein und Vertrauen in meine Kenntnisse und Fähigkeiten gegeben, sodass ich mich letztendlich bei der 29FORWARD beworben habe. Und ich habe gelernt, dass der Job Zeit für das Lernen und Verstehen neuer Dinge beinhaltet – dafür sind Junior-Positionen ja auch da.

herCAREER: Welche Interessen, Kenntnisse und Fähigkeiten sind Deiner Meinung nach wichtig, um in der IT-Branche erfolgreich zu sein?

Eva Lotta Walendzik: Ich denke, da unterscheidet sich die IT-Branche gar nicht groß von anderen Branchen. Eine gute Auffassungsgabe, Teamfähigkeit und lösungsorientiertes Arbeiten sind meiner Erfahrung nach wichtig. Außerdem ist ein generelles Interesse an neuen (technischen) Themen sowie Interesse daran, diese zu verstehen und sich in Themen einzuarbeiten, von Vorteil. Für mein eigenes Gefühl war es damals gut, schon im Studium ein paar Berührungspunkte mit Themen aus dem BI-Umfeld gehabt zu haben, denn dadurch wurde das Vertrauen in meine Fähigkeiten bestärkt. Dennoch bin ich der Meinung, dass man auch ohne umfangreiche Kenntnisse seinen Weg in der IT-Branche gehen kann, wenn man Lust hat, neue Themen zu durchdringen, und sich in diese einarbeiten möchte. Man lernt eben nie aus – auch (oder vor allem) nicht in der IT.

herCAREER: Bei herCAREER geht es vor allem um den fachlichen Austausch, der auf den persönlichen Erfahrungen und dem Wissen der Sparringspartnerinnen aufsetzt. Zu welchen Themen kannst Du im Vorfeld / auf der Messe / im Nachgang als Austauschpartnerin fungieren – in Schlagworten?

  • Frauen in der IT
  • Berufseinstieg im Homeoffice

Nutzen Sie eine der Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme, die die Interviewpartnerin angegebenen hat, und beziehen Sie sich auf das Interview der herCAREER-Community.

Über die Person

Eva Lotta Walendzik ist Consultant für Business-Analyse und Projektmanagement bei der 29FORWARD, einer Beratung, die sich auf Business Intelligence (BI) spezialisiert hat.

Ihr Bachelorstudium European Business Programme an der Fachhochschule Münster hat sie unter anderem nach Dublin, Irland und in die Niederlande geführt. Nach erfolgreichem Abschluss im Jahr 2019 hat sie sich für einen Einstieg ins Berufsleben als Junior Consultant bei der 29FORWARD entschieden – im Homeoffice aufgrund der Coronakrise. Inzwischen ist sie als Consultant bei verschiedenen Projekten eingesetzt und beschäftigt sich mit Themen rund um agile Transformation, Projektmanagement bei der Umsetzung beispielsweise von Data-Mesh-Konzepten oder DevOps im BI-Umfeld.

Beziehen Sie sich auf das Interview der herCAREER-Community und nutzen Sie eine Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme, die der/die Interviewpartner/in angegebenen hat. Das Angebot für ein Sparring bezieht sich auf einen lockerer Austausch. herCAREER fungiert damit als Brückenbauerin. Nehmen Sie gerne die Einladung für den Austausch an. Sie müssen dafür nichts direkt an Ihre(n) Sparringspartner/in zurückgeben, können sich aber gerne an anderer Stelle im Netzwerk mit Ihrer Expertise einbringen.