Beim Podcast MeetUp auf der herCAREER Expo 2023 sprachen Vera Schneevoigt und Dr. Judith Bildau darüber, was es braucht, um Frauengesundheit endlich in den Fokus des Interesses zu rücken.

Erkrankungen, die nur Frauen betreffen, wurden lange Zeit nicht ernstgenommen, etwa die Endometriose. Frauen wurden bei gesundheitlichen Themen nicht nur vernachlässigt, sondern sie wurden erheblichen Gefahren ausgesetzt – und sie werden es nach wie vor. Frauen sind aber nicht das „schwache Geschlecht“, im Gegenteil. Vor allem wissen sie mehr und mehr, was ihnen zusteht – auch im Bereich der Gesundheit.

Thema

Familie & Vereinbarkeit | Gesellschaft

Angaben zur Referent:innen

Dr. Judith Bildau ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Autorin sowie Unternehmensberaterin im Bereich der Mitarbeiterinnen-Gesundheit. Insbesondere während der Corona-Pandemie fiel ihr der enorme Bedarf an medizinisch fundiertem Wissen auf – und wie wichtig es ist, dieses möglichst simpel und verständlich zu kommunizieren. Über den Instagram-Account @dr.med.judith_bildau erreicht sie als erfolgreiche Medical Influencerin zu den Themen Frauengesundheit und Gleichberechtigung in der Medizin zahlreiche Follower:innen. Neben der Veröffentlichung von medizinischen Fachbeiträgen steht Dr. Judith Bildau als Expertin auf der Online-Plattform HormonKlinikOnline.com, der ersten Online-Klinik für Wechseljahre in der Europäischen Union, zur Verfügung. Auf der Online-Plattform MutterKutter gibt sie Ratschläge für Eltern und die, die es werden wollen. Dr. Bildau ist Mutter von fünf Kindern und lebt in Italien, wo sie als Frauenärztin in Rom und in der Toskana tätig ist.

Vera Schneevoigt, war bis September 2022 Chief Digital Officer des Bosch-Geschäftsbereichs Building Technologies in München.
In früheren Tätigkeiten war sie Geschäftsführerin bei der Fujitsu Technology Solutions GmbH, einem japanischen Unternehmen (Ressorts: Produktion, Logistik, Einkauf) und bei Unify einer Private-Equity geführtem ehemaligen Unternehmensbereich der Siemens AG.
2018 war sie unter den Gewinnerinnen des 25-Frauen-Awards der Businessplattform Edition F und hat 2020 den Emotion Award „Frauen in Führung“ erhalten.
Seit Ende 2022 betreut Vera gemeinsam mit ihrem Mann, Thomas ihre Eltern und Schwiegermutter in Rheinland-Pfalz.
Ihr Engagement in Technologie, Digitalisierung und den Themen mehr Frauen in Start-Up Gründungen, Technik, Diversität, Unterstützung von Flüchtlingen und die Mandate in Beratung und Aufsichtsräten wird sie beibehalten und ausbauen. Für das Jahr 2024 ist ein Re-Launch der Gesellschaft „Guiding for Future GmbH“, die sie gemeinsam mit ihrem Mann, einem systemischen Coach und Betriebswirtschaftler mit Schwerpunkt Finanzen, gegründet hat, geplant.
Hier werden sich beide zum einen mit der Unternehmensberatung für Situationen in denen große organisatorische und strategische Veränderungen kümmern. Einmal mit dem Ansatz der Resilienz- und Empathie- sowie Mitgefühl-Beratung sowie dem systemischen Coaching, der Organisationsentwicklung und dem Angebot des Konfliktmanagements.

Der Beitrag wurde im Rahmen der herCAREER Expo 2023 aufgezeichnet und als Podcast aufbereitet.

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00: 00:00 Judith Bildau: 150 Milliarden Euro gehen der Weltwirtschaft jährlich verloren, weil Frauen in den Wechseljahren ausscheiden. Wir können uns nicht leisten, diese Frauen zu verlieren. Wenn ich so was poste, kriege ich immer solche Nachrichten von CEOS: Dafür ist doch das deutsche Gesundheitssystem da, warum soll ich als Unternehmer und was weiß ich. Weil du es dir nicht mehr leisten kannst. Weil du irgendwann die Guten verlieren wirst.

00: 00:40 Julia Hägele: Herzlich willkommen beim erCareer Voice Podcast. Hier kommen Menschen zu Wort, die sich für eine vielfältige und gerechte Arbeitswelt einsetzen. Von der herCareer Expo Live und aus der herCareer Community. Erkrankungen, die nur Frauen betreffen, wurden lange Zeit nicht ernst genommen, etwa die Endometriose. Frauen wurden bei gesundheitlichen Themen nicht nur vernachlässigt, sondern sie wurden erheblichen Gefahren ausgesetzt. Und sie werden es nach wie vor. Beim Podcast Meet-up auf der HerCareer Expo 2023 sprachen Vera Schneevoigt und Dr. Judith Bildau darüber, was es braucht, um Frauengesundheit endlich in den Fokus des Interesses zu rücken. Denn Frauen sind nicht das schwache Geschlecht. Im Gegenteil. Vor allem wissen sie mehr und mehr, was ihnen zusteht. Auch im Bereich der Gesundheit.

00: 01:39 Vera Schneevoigt: Ja, hallo. Herzlich willkommen. Mein Name ist Vera Schneevoigt. Heute habe ich die wundervolle Ehre, meinen Gast, Dr. Judith Bildau, zu interviewen in diesem Podcast Meet-up. Herzlich willkommen, liebe Judith. Und danke, dass du heute mit mir hier sitzt.

00: 01:54 Judith Bildau: Vielen Dank, Vera. Es ist mir wirklich eine große Ehre.

00: 01:58 Vera Schneevoigt: Wer ist Dr. Judith Bildau? Wer in Instagram aktiv ist oder auf LinkedIn, hat sie kennengelernt. Sicherlich mit einigen Posts. Sie ist Ärztin, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Autorin, Unternehmensberaterin. Sie lebt teilweise in Italien, teilweise in Deutschland, ist Mutter von vier Kindern, die besser Italienisch streiten können als sie, hat sie mir verraten. Und sie ist dabei, mit ihrer Ausbildung und ihrem fundierten medizinischen Wissen dafür zu sorgen, dass wir über Frauenmedizin mehr erfahren. Sie nutzt das nicht nur eben, indem sie berät oder darüber spricht, sondern sie ist auch Influencerin. Sie positioniert sich mit dem Thema Menopause und sie hat eine Menopause-Sprechstunde gegründet und ist aber auch eine der wenigen, die mir aufgefallen sind, ohne dass wir uns eigentlich bisher kannten, die sich auch zu wichtigen politischen und aktuellen Ereignissen positioniert. Bevor wir in das Thema einsteigen: Was ist denn das Wichtigste, was du einfach schon mal als Statement dalassen möchtest? Warum bist du so, wie du bist und was ist dir das Wichtigste, was du gerne schon am Anfang hinterlassen möchtest?

00: 03:03 Judith Bildau: Das ist irgendwie eine spannende Frage. Warum ist man so, wie man ist? Also ich bin mit vier Schwestern aufgewachsen, also.

00: 03:10 Vera Schneevoigt: Das erklärt schon mal viel.

00: 03:11 Judith Bildau: Wir sind fünf Schwestern. Zusammen mit meinem Mann haben wir auch fünf Töchter. Ich arbeite mit Frauen, mit Mädchen, und ich glaube tatsächlich, das ist das, was mich antreibt, dieses für Frauen einzustehen, Frauen hörbar zu machen. Weil als ich angefangen habe zu studieren, habe ich damit nicht angefangen. Ja, ich bin ganz normal von der Uni, völlig blauäugig. Was mache ich? Ich wollte immer Kinderheilkunde machen. Dann bin ich selbst Mutter geworden, habe gedacht, das geht mir alles jetzt zu nahe in meiner neuen Rolle. Was ist naheliegend? Die Frauenheilkunde, und da bin ich extrem naiv gestartet, würde ich sagen. Bis sich dann gerade in dieser Ausbildungszeit, wo so viele Frauen so verzweifelt waren und dann auch in meiner Praxis, das hat sich über die Jahre so entwickelt, dass ich gemerkt habe: Aber medizinisch stimmt doch das Gleichgewicht irgendwie nicht. Wie gesagt, da ich eben mit sehr viel Frauen aufgewachsen bin und lebe, kenne ich natürlich auch, glaube ich viele unterschiedliche Bedürfnisse, und das hat sich eben dann so während meiner Arbeitszeit verfestigt, dass ich das Gefühl habe, Frauen sind so stark, können so viel. Ich habe eine unheimlich starke Mutter. Und trotzdem haben Frauen immer mehr zu kämpfen und zu beweisen als das männliche Geschlecht. Und auch in der Medizin müssen sie zehnmal mehr Symptome äußern, bis ihnen zugehört wird. Und ein ganz gutes Beispiel ist – ich weiß nicht, ob ihr das schon mal gehört habt – dass die weibliche Klitoris in den Anatomieatlanten verschwunden ist. Also, es gibt in dem Atlas einen Kitzler. Man sieht eine Vulva, man sieht den Intimbereich und man sieht einen Punkt. Das ist der Kitzler. Aber dass die Klitoris ähnlich dem Schwellkörper des Mannes wirklich sehr viele unterschiedliche Funktionen hat und ganz tief auch in das Becken reingeht, das wird einfach gar nicht gezeigt. Und da gab es ja immer die Diskussion, welche Form der Orgasmen gibt es? Vaginal, klitoral. Und wenn man sich einmal angeguckt hätte, wie der Vaginalbereich aufgebaut ist, hätte man diese Frage gar nicht gestellt, weil es immer die Klitoris ist. Nur als Beispiel. Selbst da in den Atlanten ist das weibliche Geschlecht nicht realistisch dargestellt und das, finde ich, sagt schon sehr viel aus.

00: 05:40 Vera Schneevoigt: Es gibt das sogenannte Gender-Pain-Gap, also dass man sagt eben, analog zu dem Gender-Pay-Gap ist es so, dass wir merken, es gibt einen wahnsinnigen Nachholbedarf, aber auch eine wahnsinnige Notwendigkeit der Information. Und Information ist ja immer die Basis dessen, dass ich danach selbst ein Urteil fällen kann oder was machen kann. Und wenn ich denke, das bestätigt das jetzt auch, dass Frauen eben nicht ernst genommen werden in der Medizin, dann haben wir ja eigentlich daraus zu lernen, dass Schmerzen, die  die Frauen empfinden, abgetan werden in der Regel als psychosomatisch, die ist überarbeitet, gestresst. Na, es stört ja immer so ein bisschen, wenn man dazu kommt, wenn man starke Menstruationsschmerzen hat oder andere. Ich habe zum Beispiel jetzt einen ganz tollen Bericht gesehen auf Arte, wo Endometriose noch mal erklärt wurde, und wie stark diese Schmerzempfindlichkeit tatsächlich mittlerweile nachgewiesen wurde. Da habe ich auch gesehen, dass es anscheinend nur eine einzige Forschungseinrichtung in Deutschland gibt, die sich überhaupt mit Gendermedizin beschäftigt.

00: 06:42 Judith Bildau: Also das ist ja wirklich etwas, was extrem stiefmütterlich behandelt wurde und auch wird. Ganz kurz zu dem Gender-Pain-Gap. Also der Gender-Pain-Gap besagt ja eben, es gibt einen Unterschied des Ernstnehmens von Schmerz. Und das ist so, dass Frauen bzw. der weibliche Schmerz wird weniger ernst genommen. Dazu gibt es Untersuchungen, zum Beispiel postoperativ kriegen Frauen häufiger oder haben viele Jahrzehnte häufiger Beruhigungsmittel und Schlafmittel bekommen. Männer dagegen bekommen Schmerzmittel. Und es gibt ja auch so was wie ein Schmerzgedächtnis. Es wäre eigentlich sehr wichtig gewesen, nach einer Operation, wo es ja eigentlich völlig klar ist, dass es einen Schmerz gibt, dass die Frauen adäquat behandelt werden. Und das ist nicht passiert. Thema Endometriose: Die mittlere Diagnosezeit einer Endometriose-Erkrankung in den letzten Jahrzehnten lag zwischen 6 bis 10 Jahren. Das heißt, die Mädchen, oft junge Frauen, sind natürlich vom Schmerz geplagt in die Kliniken gegangen zu den niedergelassenen Frauenärzten und -ärztinnen. Und es wurde immer gesagt: Periodenschmerz ist normal. Und das ist auch einfach über die Generationen so weitergetragen worden, ja.

00: 08:04 Vera Schneevoigt: Das kann ich auch selber bestätigen.

00: 08:06 Judith Bildau: Du weißt, was ich meine. Ja, selbst wenn irgendwie die Töchter das den Müttern gesagt haben, die haben das von ihren Müttern auch gehört. Das ist normal.

00: 08:14 Vera Schneevoigt: Aber das ist ein wichtiger Punkt. Warum sind Frauen so? Warum sind Frauen so, so leidensfähig zum einen und zum anderen auch so unkritisch? Warum sind Frauen so zaghaft. Oder auch vielleicht: so beschämt, sich für ihre eigene Gesundheit einzusetzen?

00: 08:32 Judith Bildau: Ich glaube tatsächlich, dass das auch über Generationen weitergegeben wurde. Das haben unsere Großmütter schon gemacht. Die sind immer wieder aufgestanden, die haben immer klaglos alles ertragen, Kinder geboren, Kinder verloren, unter den widrigsten Umständen Kinder großgezogen. Und es war immer so, dass Frauen gesagt wurde: Das ist so, ja, das muss so sein, das ist normal. Und ich glaube, auch das ist mein Gefühl, Vera, dass Frauen in der Medizin einfach zu oft abgewiesen wurden. Ja, Frauen neigen dann irgendwann dazu, selbst an sich zu zweifeln. Natürlich, was ich auch total nachvollziehen kann, wenn du zehnmal erklärt bekommst, das ist normal und da kann man eh nichts machen. Periodenschmerzen, Schmerzmittel, bis die Magenschleimhautentzündung da ist. Was machst du dann als Frau? Du kannst dir noch eine Elfte suchen. Wenn du Glück hast, triffst du jemanden, wenn du Pech hast, geht es so weiter.

00: 09:25 Vera Schneevoigt: Und das ist ja genau ein wichtiger Ansatzpunkt, wo deine Arbeit oder auch deine Intention, nicht zu sagen: Ich bleibe in meiner Praxis und helfe dort den Frauen, sondern du bist ja noch einen Schritt weitergegangen. Du hast eine Sprechstunde eingerichtet, kannst du da vielleicht ein bisschen was zu erzählen, wie es dazu kam? Also wenn du jetzt zurück zurückblickst, was sind denn so deine wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Sprechstunde?

00: 09:48 Judith Bildau: Das fing auch damit an, dass ich über die sozialen Medien angefangen hab, gerade so über hormonelle Themen zu sprechen. Ich habe auch Bücher über die Pubertät geschrieben und da fängt das ja schon an. Pubertät und Wechseljahre kann man extrem gut miteinander vergleichen. Und die Frauen haben gesagt, ja, ich leide darunter, aber meine Frauenärztin oder mein Frauenarzt sagten, ja auch die Wechseljahre sind natürlich, da muss man einfach durch. Das ist normal, dass man nicht schläft. Das ist normal, dass man Konzentrationsschwierigkeiten hat, dass man Hitzewallungen, Knochen- und Gelenkschmerzen hat, all das, da muss ich durch. Das ist natürlich. Dann gab es Studien dazu, wie viele Frauen ihren Job aufgeben aufgrund von Wechseljahrsbeschwerden. Und dann gab es Untersuchungen: Was kann man eigentlich machen? Es gab diese schreckliche Studie, die mit den synthetischen Hormonen, wo das gesagt wurde: Alles macht Krebs. Und dann ist das Verschreiben der Hormonersatztherapie wirklich stark runtergegangen.

00: 10:54 Vera Schneevoigt: Das war ungefähr wann? Vor zehn, 20 Jahren?

00: 10:57 Judith Bildau: Wir reden über 20 Jahre. Wahnsinn. Und die ist mittlerweile längst widerlegt. Ja, wir arbeiten gar nicht mehr mit den synthetischen Hormone. Wir arbeiten mit bioidentischen Hormonen, hauptsächlich mit ganz anderen Dinge. Trotzdem gehen die Frauen zu ihrem Frauenarzt oder ihrer Frauenärztin. Und die sagen mir, die Frauen, die sagen: Mein Frauenarzt hat gesagt, die Hormone kriegen sie von mir nicht, davon kriegen sie Krebs, was wollen sie sich dann aussuchen? Und das ist absolut nicht differenziert. Es ist keine differenzierte Aussage. Hormonersatztherapie schützt sogar vor einigen Krebsarten. Aber die Frauen kriegen das nicht. Kurzum, da hab ich dann gedacht, okay, wie macht man das? Und dann habe ich gedacht, na okay, nur Hormonberatung kann man ja super digital machen, was brauche ich? Ich brauche die Frau und ich brauche Hormonwerte.

00: 11:46 Vera Schneevoigt: Und wie funktioniert das? Machst du das in einem geschlossenen Raum? Machst du das über Social Media?

00: 11:51 Judith Bildau: Es gibt einfach eine Seite, da meldet man sich an, kann Termin buchen über eine Plattform quasi, da können Hormonwerte und so weiter hochgeladen werden und dann trifft man sich auf einen Videocall. Und das Schöne ist die Zeit. Also das Erstgespräch zum Beispiel dauert 50 Minuten. Ja, also da fragst du dann nicht nur nach Symptomen, sondern: Wie geht’s Ihnen? Ja, was machen die Kinder? Also wie ist die Familiensituation? Weil das spielt ja alles rein.

00: 12:18 Vera Schneevoigt: Wir haben ja darüber gesprochen, dass insbesondere dadurch, dass auch die Frauen seit einigen Jahren, ja erst viel später ihre ersten Kinder bekommen, als es vielleicht noch zur Generation zumindestens meiner meiner Eltern war, dadurch passiert es ja sehr oft, dass die Mütter in den Wechseljahren sind und die Kinder in der Pubertät. Herzlichen Glückwunsch! Das ist wahrscheinlich sogar der GAU. Wie könntest du helfen, auch denen, die jetzt zuhören oder auch später. Welche Tipps oder welche Ideen gibt es dort? Dass ich mich mit diesem Thema eigentlich vorbereitend auch beschäftigen kann und nicht erst reinfallen muss und dann total verzweifelt bin und nicht mehr weiter kann?

00: 12:56 Judith Bildau: Vera, ich glaube, dass allein die Erschwernis, das darüber Sprechen schon total wichtig ist. Ja, weil jetzt wissen Frauen, ich sage mal, ab 40: Okay, das kommt auf mich zu. Die werden dann nicht mehr so erschlagen von den ersten Symptomen, weil die wissen: Okay, das ist es jetzt. Wir müssen über Frauengesundheit sprechen. Ja, das ist das Einzige. Wir müssen sprechen. Wir müssen untereinander sprechen. Wir Älteren müssen die Jüngeren bestärken. Wir müssen anders mit unseren Töchtern sprechen, Vera.

00: 13:30 Vera Schneevoigt: Und auch mit den Söhnen.

00: 13:31 Judith Bildau: Auch mit denen.

00: 13:33 Vera Schneevoigt: Ich bin ja nur umgeben von Männern. Also, Töchter haben meine Freundinnen, aber tatsächlich ist es auch wirklich wichtig. Also ich bin ja Jahrgang 1965, bin am Ende der Wechseljahre. Gott sei Dank! Ich habe die Hölle auf Erden gehabt, weil ich mitten in meinen internationalen Jobs war, ich war im Flugzeug unterwegs, hatte natürlich wenig Ahnung. Wir haben uns als Freundinnen geholfen, weil in unserer Generation fast keine Mutter da ist oder war, mit der man darüber sprechen kann. Sogar rückwirkend ist es fast nicht möglich, weil natürlich es die Generation ist, die aus dem Krieg kommt, die schambesetzt ist, die gesagt hat: Du musst funktionieren, du musst aufbauen, du musst einfach weitergehen. Dieses ganze Thema Scham beschäftigt mich nicht, Gott sei Dank, nicht persönlich, weil ich fühle, ich bin kein besonders schamhafter Mensch. Aber ich hab mich wirklich schon sehr lange gefragt, weil auch in der Wirtschaft oder in meinem Berufsumfeld viele gesagt haben: Ich sag das nicht, weil ich schäme mich.

00: 14:28 Judith Bildau: Ich erlebt das bei ganz vielen Frauen auch, gerade wenn ich in Unternehmen gehe, Vera. Frauen haben oft das Gefühl, eigentlich haben sie das ja alles gar nicht verdient. Und wenn sie dann irgendwie sagen oder sich krank melden, weil sie ein gynäkologisches Problem haben, dann fühlen sie sich ja noch mickriger. Müssen wir ja gar nicht auf die Wechseljahre nur beziehen, das können wir auch auf PMS, Menstruationsschmerzen, Schwangerschaft, Schwangerschaftsübelkeit. Oh Gott, jetzt ist die auch noch schwanger. Oh Gott, jetzt ist ihr auch noch schlecht!

00: 15:01 Vera Schneevoigt: Weil du da die Sprechstunde ansprichst: Was war für dich das Schönste und was war das krasseste Gespräch, was du geführt hast?

00: 15:08 Judith Bildau: Also das Schönste für mich ist, wenn Frauen wirklich vor Erleichterung weinen und sagen: Ich hab mein Leben wieder. Egal in welcher Situation, das ist für mich das Schönste. So, das Traurigste… also es gibt in der Medizin sehr viele traurige Sachen, aber wenn ich das jetzt, sage ich mal, auf hormonelle Sachen beziehen sollte: Man kann mit einer Hormonersatztherapie in einem goldenen Zeitfenster anfangen. Ja, also mit 70 ist es dann schwierig, wenn man mit Anfang 50 die letzte Periode hatte, weil dann sagt man, sind die Veränderungen an Gefäßwänden [zu groß] und so weiter, also dann hat man mehr tatsächliche Nebenwirkungen, Risiken als Benefit davon. Und ich habe Frauen, die sagen, die sitzen mit der Osteoporose vor mir, mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die sagen: Ich fühle mich betrogen um die Medizin, die ich hätte bekommen können.

00: 16:09 Vera Schneevoigt: Umso wichtiger die Frage: Wie arbeitest du oder auch deine Kolleginnen und Kollegen mit diesen Erkenntnissen, auch mit diesem Begehren in der Forschung zusammen? Also was gibt es so? Wenn du so einen Ausblick geben könntest auf die nächsten zehn Jahre, was meinst du, wird durch dieses Bewusstwerden, Kommunizieren, Fordern, Einfordern, sich in der Medizin verändern können? Was siehst du da? Wer sind diese Menschen, die sich darum kümmern?

00: 16:38 Judith Bildau: Der Nobelpreis ging jetzt an Gendermedizin. Da müssen wir uns ganz klar darüber sein. Es passiert was, aber wir alle können was tun und auch wir als Patientinnen können was tun, indem wir gute Medizin fordern.

00: 16:50 Vera Schneevoigt: Und wie macht man das?

00: 16:52 Judith Bildau: Hingehen, sagen: Ich möchte das. Ich möchte aufgeklärt werden. Das Wichtigste ist einmal: Wir müssen dafür einstehen, was wir brauchen. Wir müssen wirklich fordern, Wenn wir nichts fordern, kriegen wir nicht. Das ist, glaube ich, das, was einfach allgemein geht. Das ist das Erste. Das Zweite ist: Wir müssen miteinander sprechen. Frauen müssen sich formieren, Netzwerke bilden. Und das Dritte ist: Wir müssen es an unsere Kinder weitergeben.

00: 17:20 Vera Schneevoigt: Hast du auch vor oder gibt es das vielleicht schon, dass du Töchter mit Müttern gemeinschaftlich berätst? Kannst du da vielleicht noch ein bisschen einen Einblick geben, wie das abläuft? Oder was die Töchter und die Mütter nach diesem Gespräch für sich mitnehmen?

00: 17:37 Judith Bildau: Oft ist es so, dass die Töchter erst mal [kommen]. Es ist auch peinlich, ja. Ja, und das ist etwas mit der Mutter… die sieht man manchmal gerade in dem Alter sowieso am liebsten von hinten, weißt du. Aber es ist natürlich eine Möglichkeit, einen geschützten Raum zu schaffen.

00: 18:00 Vera Schneevoigt: Wird das zunehmend angenommen?

00: 18:04 Judith Bildau: Ja. Es geht um Verständnis untereinander. Ja, weil im Grunde sitzen die ja in einem Boot zusammen. Das ist ja genau dasselbe. Oder ähnlich, zumindest die ähnliche Situation.

00: 18:17 Vera Schneevoigt: Welche Rolle spielen unsere Partner, Männer bei diesem ganzen Thema? Und was ist auch eigentlich der Anspruch, den wir an uns in dem Fall, also wenn wir in heterosexuellen Partnerschaften leben, an Männer stellen sollten?

00: 18:30 Judith Bildau: Zum Beispiel das PMS, das Prämenstruelle Syndrom.? Das ist ja ein anerkanntes Krankheitsbild. Ich nehme das jetzt mal als Beispiel, weil das einfach sehr interessant ist. Das ist ja ein anerkanntes Krankheitsbild. Das sind Frauen, die in der zweiten Zyklushälfte oder bzw. kurz vor der Periode krank sind, denen kann es wirklich richtig schlecht gehen. Das kann einmal körperlich sein, das kann aber auch psychisch sein. Ncchmal, das ist nicht irgendwie „Mich drückt und zieht es mal ein bisschen“, sondern die sind krank. Das lief oder läuft auch in Partnerschaften oft noch so: Kriegst du deine Tage oder was? Genau dieses Abwerten von weiblichen Krankheitsbildern. Das heißt, wenn ich so eine Frau habe mit einem PMS und das sind viele, Vera, wir gehen davon aus, die Dunkelziffer ist natürlich bei allen Frauenerkrankungen immer höher, weil wir es nicht wissen. Aber wenn wir sagen, bis zu einem Drittel oder einem Viertel [aller Frauen] leiden in einer Form unter einem PMS. Wenn ich so eine Frau habe, dann lade ich den Partner mit ein. Der muss es verstehen, weil das ist so wichtig. Ich kann die Frau behandeln, aber das Wichtigste ist, dass sie Verständnis bekommt, dass sie aufgefangen wird in der Zeit, dass sie da nicht noch zusätzliche Stressfaktoren hat, funktionieren zu müssen.

00: 19:54 Vera Schneevoigt: Welche Rolle spielt die Menopause oder überhaupt die hormonelle Veränderung bei Männern? Ist das denen genauso transparent? Oder würdest du sagen, auch das, was du jetzt machst, müsste eigentlich mindestens mal in dem Teil des Lebensabschnittes auch für Männer existieren?

00: 20:11 Judith Bildau: Also jein. Die Andropause ist…

00: 20:15 Vera Schneevoigt: Andropause ist der Name?

00: 20:17 Judith Bildau: Andropause, ja. Das ist auch ein Begriff, der nicht unbedingt… also wie soll cih sagen? Die Menopause oder die Perimenopause, da gibt es ja auch diese Begriffe und die sind ja gar nicht klar. Die Menopause ist ja eigentlich die letzte Blutung. Das sind nicht die Wechseljahre, das ist die Perimenopause. Und es gibt den Begriff Andropause, aber die ist medizinisch nicht vergleichbar mit der Perimenopause, weil bei Frauen fällt das hormonelle Level wirklich sehr schlagartig ab. Bei Männern geht der Testosteronspiegel schon über Jahrzehnte runter, aber trotzdem haben Männer auch diese in diesem Alter, wir sagen jetzt mal um die 50, diese Symptome der Erschöpfung, der Sinnfrage usw. Und das gehört natürlich auch in eine Partnerschaft, sehr viel auch sexuelle Störungen, Funktionsstörungen in dem Alter. Und da gilt das Gleiche. Also Gendermedizin, das probiere ich immer wieder zu erklären, Vera, ist ja nicht nur, dass Frauen gehört werden sollen, sondern Gendermedizin betrifft ja auch Männer. Auch Männer sollen davon profitieren.

00: 21:20 Vera Schneevoigt: Natürlich, weil es gibt ja nun mal die mindestens zwei Geschlechter. Aber sagen wir mal, die beiden Geschlechter, die jetzt überwiegend repräsentiert sind, haben ja, sage ich mal, letzten Endes auch, glaube ich, mehr davon, sich sich da auch ganz offen darüber auszutauschen.

00: 21:35 Judith Bildau: Wir können ja auch in den psychologischen Bereich gucken. Angsterkrankungen, Depressionen werden ja, hatten wir eben schon, hauptsächlich dem weiblichen Geschlecht – und jetzt von zwei Geschlechtern reden tun wir jetzt einfach der Einfachheit halber, so dass das natürlich nicht alle alle jetzt umfassen kann, leider – aber Angst und Depressionen werden ja dem weiblichen Geschlecht zugeschrieben und Männer laufen unter ferner liefen, die werden einfach nicht so diagnostiziert. Einfach auch deshalb. Da gibt es verschiedene Untersuchungen, auch wie Männer und Frauen Stress erleben. Frauen teilen es schon öfter mit als Männer. Das heißt, auch Männer sind in vielen Bereichen unterdiagnostiziert.

00: 22:16 Vera Schneevoigt: Ich habe mich natürlich in meinem Managerleben da sehr viel mit beschäftigen müssen, wie ich selbst in dieser Zeit der Wechseljahre auf Situationen reagiere. Ich erinnere mich gut, dass ich Meetings verschoben habe, weil ich mich nicht wirklich in der Lage fühlte, dieses Meeting zu machen, weil ich auf 180 war und dachte, es ist besser, ich gehe erst einmal um Block. Das hast du ja bei Männern in der Regel nicht, da geht es ja gleich dann richtig los. Weil wenn ich mich einmal aufgepeitscht habe, dann geht es halt jetzt halt dorthin. Und ich habe das Gefühl gehabt, dass die Männer dann ganz massiv zu Hilfsmitteln wie Alkohol, Tabletten oder anderen Suchterkrankungen – das heißt also, dass dieses Abdriften eigentlich, weg mit diesem Problem, bloß nicht darüber reden, dass das in meiner Generation massiv war. Ich habe das Gefühl, insbesondere durch die Pandemie und dadurch, dass auf einmal Krankheit so präsent war, weil bei uns allen, dass es doch in der Generation der, sage ich mal, um die 30-jährigen oder jünger, also zumindestens anfängt, dass man sich nicht mal eben so arg schämt. Glaubst du, dass eben da die Unterstützung über die Partner – also über die Partnerschaft finde ich gut – aber hast du noch eine andere Idee oder hast du vielleicht auch Vergleiche aus dem internationalen Kontext?

00: 23:30 Judith Bildau: International fällt es mir schwer, weil ich immer gerne von Sachen rede, die ich selbst erlebt habe. Ich kann zwar Studien zitieren, aber ich kann jetzt europäisch vergleichen Deutschland und Italien. Und ich finde, da sieht man schon sehr, wie die Menschen auch mit Erkrankungen usw. umgehen, wie die gesellschaftliche Prägung ist. Das ist sehr eindrücklich, was ich da so erlebe. Während jetzt zum Beispiel Frauen in Deutschland mehr über die Menopause zum Beispiel anfangen zu sprechen, sind die italienischen Frauen extrem zurückhaltend, weil italienische Frauen sehr auf ihr Erscheinungsbild achten. Und da geht es hauptsächlich darum, Ja, ist mein Gefühl, die Angst um die Attraktivität. Das ist in Italien ein großes Thema, genauso wie mit Verhütungsmitteln. Italienische Mädchen wollen kaum die Pille, aber nicht, weil sie Angst vor Thrombosen oder Embolien haben, sondern vor Cellulite oder Gewichtszunahme. Da gibt es sicher und ich wette irgendwie, wenn eine Kollegin oder ein Kollege aus Skandinavien hier sitzen mit mir, die würden mir auch was ganz Gesellschaftstypisches über den Umgang mit Frauengesundheit erzählen können. Aber Frauengesundheit oder Medizin allgemein ist gesellschaftlich geprägt.

00: 24:46 Vera Schneevoigt: Was möchtest du in einem Jahr, wenn wir hier noch mal sitzen würden und würden über das gleiche Thema sprechen, was soll sich in dem nächsten Jahr verändern?

00: 24:54 Judith Bildau: Im nächsten Jahr wünsche ich mir natürlich, was Genderlehrstühle angeht, eine Art Veränderung. Ich wünsche mir einer Veränderung in der medizinisch wissenschaftlichen Forschung. Und ich möchte natürlich ein Netzwerk unter uns Frauen.

00: 25:06 Vera Schneevoigt: Wunderbar. Judith, wunderbar. Ich gebe die Fragerunde frei. Wer möchte eine Frage stellen?

00: 25:15 Zuschauerin I: Ich gehe, wenn ich krank bin, zum Arzt. Wenn ich aber gesund bin, gehe ich ja nicht zum Arzt. Wir haben ja gerade gesprochen über Aufklärung. Ich finde es unheimlich schwierig, weil ich gerade genau in diesem Thema bin, überhaupt Webseiten zu finden, ohne irgendwie – Thema Brust zum Beispiel geht nur über Brustkrebs. Aber so, hey, was kann ich denn tun? Dass es mir da in dem Alltag zum Beispiel gut geht, ist jetzt nicht nur Thema Brust, sondern so allgemein. Wie kann ich mich denn aufklären, wenn ich das selber machen möchte?

00: 25:41 Judith Bildau: Ein ganz wichtiger Punkt. Wir sind in unserer Medizin, genau das, was du sagst, sind wir ja quasi dahin gekommen, Krankheiten zu behandeln. Es gibt überhaupt keine Aufklärung darüber, zum Beispiel auch, wie man gesund in die Wechseljahre starten kann. Ja, denn wenn man da mit Mikronährstoffen leer ist, wenn man nie auf seine Knochengesundheit geachtet hat, dann hat man natürlich in den Wechseljahren deutlich mehr Probleme als jemand, der da schon investiert hat. Ich kann nur sagen, dazu erscheint im Frühjahr mein neues Buch. Aber ja, es ist eine gute Frage. Wir müssen in die Prävention kommen. Das probieren viele meiner Kollegen und Kolleginnen in Social Media. Wir versuchen das, wir müssen es fordern, aber auch von unserem Hausarzt oder der Hausärztin. Aktuell werden wir es kaum kriegen. Aber es ist wichtig. Ich bin total bei dir. Ich kann dir keine Antwort geben. Ich weiß, es gibt keine Seite, die ich dir sagen kann, wo du nachgucken kannst und es ist aufgelistet. Aber Prävention läuft unter ferner liefen. So ist es.

00: 26:49 Vera Schneevoigt: Da ist eine weitere Frage.

00: 26:51 Zuschauerin II: Ich bin Carola, ich bin heute stellvertretend für ein Start-up da. Das heißt eve&i, das kümmert sich um Frauen in der Menopause. Und wir machen gerade ein Pilotprojekt mit der Firma Roche, dem Gesundheitskonzern, wo es darum geht, ob man nicht sowas auch als BGM-Maßnahme, also betriebliches Gesundheitsmanagement, auch mal Fokus drauf legen könnte und ob man da nicht nur die Frau in der Schwangerschaft und Elternzeit usw. mit im Fokus hat, sondern eben auch die Frau in den Wechseljahren. Und da probieren wir grad paar Sachen aus und vielleicht kommen wir im Nachgang noch sprechen.

00: 27:22 Vera Schneevoigt: Ja, sehr gerne.

00: 27:24 Judith Bildau: Das ist etwas, und wenn ich dazu noch was sagen darf, mit meiner Arbeit, was Unternehmen angeht, Vera. Auch Unternehmen tun gut daran, in die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen zu investieren. Und zwar deshalb, weil Frauen in jedem Alter extrem gute Arbeitnehmerinnen sind. Das darf ich einfach so sagen. Ja, Frauen haben ganz viele Skills, die jedes Unternehmen benötigt. Wir können uns nicht leisten, diese Frauen zu verlieren. Weder wegen PMS noch wegen Endometriose, noch wegen der Wechseljahre. Ja, das heißt, wenn ich so was poste, kriege ich immer auf LinkedIn oder so was, da kriege ich immer solche Nachrichten von CEOs und so: Ja, dazu ist das ist doch das deutsche Gesundheitssystem da oder der Staat. Und warum ich als Unternehmer? Und was weiß ich. Weil du es dir nicht mehr leisten kannst, weil du irgendwann die Guten verlieren wirst.

00: 28:15 Vera Schneevoigt: Schreib ihm immer, ob er betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Grundkenntnisse hat, weil da kann man das nämlich mathematisch ausrechnen. So, und das ist genau das.

00: 28:23 Judith Bildau: 150 Milliarden Euro gehen der Weltwirtschaft jährlich verloren, weil Frauen in den Wechseljahren ausscheiden. 150 Milliarden. 2030 wird ein Viertel der Weltbevölkerung in den Wechseljahren sein. Also das ist Dreisatz hier eigentlich.