Zum Gründen gehört Mut, aber auch Teamfähigkeit und vor allem ein starker Drang, unsere Welt um sinnvolle Produkte und Dienstleistungen zu erweitern. Einige Gründerinnen aus dem Netzwerk der herCAREER stechen hier besonders hervor – egal ob sie Innovationen für Frauen oder für die gesamte Menschheit ersinnen. Sie stehen auf unserer Nominierungsliste für den EMOTION.award 2020 in der Kategorie „Unternehmerin/Gründerin“.

Unsere Nominierten für den EMOTION.award 2020

Den Traum zu gründen haben viele Frauen, doch noch immer setzen verhältnismäßig wenige diesen auch in die Tat um. „Mit dem Emotion Award wollen wir eine Frau ehren, die mutig, risikobewusst und teamorientiert ist. Eine, die als Unternehmerin mitgestalten und bewegen will“, erklären die EMOTION.award-Macher ihr Anliegen für die entsprechende Preiskategorie.

Spezifische Frauenprodukte, technische und soziale Errungenschaften, Neuheiten, die einfach Spaß machen – uns haben ganz verschiedene Gründerinnen beeindruckt. Diese Bandbreite möchten wir auf der herCAREER zeigen, denn noch immer fehlt manchen von diesen Frauen eine größere Bühne über die Start-up-Szene hinaus. Weniger Frauen als Männer wagen den Schritt in die Selbständigkeit – aber es werden ständig mehr. Wenn wir ihre Geschichten teilen, kann ein Magnetismus entstehen, der weitere Frauen dazu ermutigt, ihrem Weg zu folgen.

Diese Frauen haben wir für die Kategorie „Unternehmerin/Gründerin“ des EMOTION.awards 2020 nominiert:

  • Annette Barth, Gründerin von ajuma, weil sie mit dem UV-Bodyguard einen smarten kleinen UV-Messassistent entwickelt hat, der zusammen mit dem Smartphone den Nutzer*innen dabei hilft, die gesunde Sonnendosis für sich und ihre Kinder zu ermitteln und so Sonnenbrand zu vermeiden. Mit dem Produkt hat sie die DLR Oberpfaffenhofen (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.) Health Challenge des Europäischen Raumfahrtprogramms Copernicus gewonnen.
  • Dr. Sandy Glückstein, Gründerin von Dr. Glueckstein Beautiful Skincare, weil sie mit ihrem Schaffen zeigt, dass Frauen mit Mut und Engagement alle Türe offenstehen. Mit ihrem Konzept „PoBeau“, einer Hautpflegeserie für den Allerwertesten, war sie kürzlich glückliche Gewinnerin von Europas größtem Ideen-Hackathon für Gründerinnen namens „Xathon“, ausgerichtet von HenkelX, der Open Innovation Plattform von Henkel.
  • Aimie-Sarah Carstensen, Co-Gründerin von ArtNight, weil sie mit ihrem Unternehmen, Menschen zu Events zusammenbringt, bei denen sie unter Anleitung von Künstlern ihr eigenes Kunstwerk produzieren können. ArtNight war das erste Investment von Georg Kofler bei „Die Höhle der Löwen“, später investierte M-Venture, die Beteiligungsgesellschaft von Mast-Jägermeister, und jüngst schloss das Kunst-Start-up eine weitere Finanzierungsrunde von vier Millionen Euro ab.
  • Dr. Enise Lauterbach, Ärztin und Gründerin von Digital Health Hub Trier. Ihre Anwender-App HERZ-HELD, die mithilfe von KI ein schnell reagierendes Frühwarnsystem für Herzinsuffizienz-Patienten darstellt, könnte die Regelversorgung revolutionieren. Die ehemalige Chefärztin einer kardiologischen Reha ist für die „beste weibliche Gründungsidee 2019“ mit dem ersten Gründerinnenpreis der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier ausgezeichnet worden.
  • Dr. Carmen Köhler, Analog-Astronautin, Gründerin und CEO der P³R GmbH, weil sie nach ihrer Friseurausbildung Mathematik und Meteorologie studierte und in Physik der Atmosphäre promovierte und heute an Mars-Simulation-Missionen teilnimmt. Sie arbeitet nicht nur als Analog-Astronautin für das Österreichische Weltraumforum und Astroland, sondern hat zudem die P³R GmbH gegründet, die sich mit Programmierarbeiten, Photovoltaik und Public Relations befasst.
  • Jasmin Taylor, Unternehmerin und Gründerin des Reiseveranstalters JT Touristik, weil sie es unter die Top 10 der deutschen Veranstalter schaffte, im Herbst 2017 Insolvenz anmelden musste und sich nach einem Jahr Pause schließlich neu erfand, indem sie die Seelandhaus GmbH gründete. Sie spricht offen über das Tabuthema Scheitern und teilt ihre Erfahrung, wie sie mit dem schmerzhaften Verlust ihres Unternehmens umgegangen ist und den Elan gefunden hat, ein neues zu gründen.
  • Stefanie Karasz, Gründerin von BENLEA, weil sie aus einer Schnapsidee ein Hobby machte und aus dem eine große Leidenschaft wurde: Die Herstellung von alkoholhaltigen Gummibären stellte sich als alles andere als einfach heraus und benötigte großes Durchhaltevermögen. Heute verkauft Stefanie Karasz unter dem Label bedizzy alkoholische Gummibärchen mit 11% Vol. in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen.
  • Karolina Decker, Gründerin von Finmarie, weil sie mit ihrer Online-Finanzlösung von Frauen für Frauen persönliche Beratung mit einer Online-Finanzplattform verknüpft und Frauen dabei unterstützt, ihr Vermögen – je nach Lebenslage und Ziel – kurz- oder langfristig zu vermehren und selbstbewusst mit ihren Finanzen umzugehen. Frauen erfahren auf ihrer Plattform, wie sie klare Ziele finden und formulieren und so mehr Sicherheit in finanziellen Angelegenheiten erlangen.
  • Sandra Franz, Gründerin von Franzbräu, weil sie ihren Job kündigte, eine Agentur gründete und heute gemeinsam mit ihrem Mann Bier in ihrer eigenen Brauerei braut. Nachdem sie die Geschichte dieser Traditionsbrauerei bis zurück in das Jahr 1843 erforscht hatte, kam sie zu dem Schluss, diese wiederzubeleben. Dafür war das Zusammenspiel von langjähriger Erfahrung, Teamarbeit, den richtigen Partnern sowie Engagement und Herzblut nötig.
  • Ilka Bessin, Comedian und Gründerin, nicht nur, weil sie nach drei Jahren Bühnenpause mit ihrem Soloprogramm „Abgeschminkt“ auf die großen Comedy-Bühnen zurückkehrt und nach Cindy aus Marzahn, jetzt ganz sie selbst ist und jede Menge Problemzonen wie das Alter, nervige Arztbesuche, übermotivierte Personaltrainer mitbringt, sondern auch, weil sie ihr eigenes Modelabel „Bessin“ gründete, das sich an Frauen jeden Alters mit Kleidergröße 42 bis 54 richtet.
  • Kati Ernst und Kristine Zeller, Gründerinnen von Ooshi, weil sie mit ihrer fair produzierten Periodenunterwäsche den Markt für Damenhygiene revolutionieren, Tampons und Binden überflüssig machen wollen – und damit sehr viel Müll reduzieren würden. Beide waren vor ihrem Start-up als Gründerinnen als Führungskräfte in großen Firmen wie Zalando und McKinsey beschäftigt und haben viel Mut bewiesen, eingefahrene Karrierepfade zu verlassen.
  • Laura Kampf, Makerin, weil sie selbst Dinge herstellt oder existierende umbaut und dabei aktuelle Technik einsetzt: Möbel, Fahrradsachen, Handwerk-Tools (unser Favorit ist die Happy-Machine, ein Einpersonen-Karussell) – sie ist Designerin, Macherin und Künstlerin in einem. Als eine der wenigen Frauen in der Maker-Community ist sie ein großartiges Vorbild für Männer und Frauen. In ihrem eigenen YouTube-Kanal stellt sie regelmäßig ihre Projekte vor.
  • Katharina Staudacher, Gründerin des Bio-Snack-Start-ups foodloose, weil jede ihrer Nuss-Riegel-Kreationen nicht nur lecker und gesund sind, sondern auch eine eigene Geschichte erzählen und von Reisen in ferne Länder inspiriert sind. Ihre foodloose-Produkte sind für viele Schulkinder mittlerweile Pausennahrung und die Riegel haben es bis ins Kanzleramt geschafft. Hotels und Konzerne wie Allianz und Otto ordern bei ihrem Unternehmen.
  • Caroline Nichols, Co-Gründerin von 3bears, weil sie mit ihrem Mann und Mit-Gründer Tim eines der erfolgreichsten Food Start-ups der letzten Jahre mitgegründet hat. Ziel ihres Unternehmens ist es, Menschen eine gesunde und leckere Ernährung zu ermöglichen. Ihre Gründer-Vision – gesundes und natürliches Frühstück, das schmeckt – steckt viele an: Mittlerweile steckt hinter 3bears ein 20-köpfiges Team, Tendenz weiter steigend.
  • Christine Kiefer, Fintech-Expertin und Gründerin von RIDE Capital, einer blockchainbasierten Investmentplattform für Immobilien, weil sie mit ihrem Start-up Immobilieninvestments mit institutioneller Qualität und professionellem Management für Privatanleger zugänglich macht. Neben ihren unternehmerischen Aktivitäten gründete sie die Fintech Ladies, ein Netzwerk für Frauen, die sich mit Digitalisierung und Innovation im Finanzbereich beschäftigen.
  • Amelie Vermeer, Anja Wildermuth und Julia Piechotta, Gründerinnen von Spoontainable, weil sie einen essbaren Eislöffel entwickelt haben, der aus den Schalen der Kakaofrucht gepresst wird. Das Start-up möchte damit Ressourcen schonen und dem EU-Verbot von Plastikbesteck im Jahr 2021 zuvorkommen. Jährlich wandern nach Berechnungen der Gründerinnen 360 Millionen Eislöffel nach einmaligem Gebrauch in den Müll.
  • Isabelle Hoyer, Gründerin des PANDA-Netzwerks, weil sie mit ihrem Netzwerk für Führungsfrauen dafür sorgen möchte, dass Frauen in gleicher Weise an Entscheidungen beteiligt sind wie Männer. Inzwischen umfasst das Netzwerk bereits 1.700 Führungsfrauen jeder Karrierestufe – 500 neue Members kommen pro Jahr hinzu. Digitaler Austausch über die PANDA-Plattform, Events und neue Kontakte über Partnerschaften mit Unternehmen schlagen als Mehrwert zu Buche.

Als wir über der Nominierungsliste saßen, war uns bewusst: Wir werden nicht alle beeindruckenden Frauen, die ihre eigene Idee wahrmachen und gründen, an dieser Stelle nennen können. Wir hatten die Qual der Wahl. Einige weitere Gründerinnen, die wir für ihren Mut und ihre Tatkraft bewundern, können Sie bereits in unserer Nominierungsliste 2019 finden. Manche der Frauen, die wir auf dem Radar haben, sind nicht nur Gründerinnen, sondern auch Führungskräfte, Aktivistinnen oder Künstlerinnen. Dafür haben wir eigene Nominierungslisten erstellt – einmal in der Kategorie „Frau der Stunde“ und in der Kategorie „Frauen in Führung“.

Für welche Auswahl sich die Initiatoren es Emotion-Award entscheiden, geben sie am 17.02.2020 bekannt: Dann beginnt das Leser*innen-Voting, das bis zum 15.03.2020 läuft. Am 18. Juni 2020 schließlich werden die Namen der Bestplatzierten auf einer Gala bekannt gegeben. Wir drücken unseren Kandidatinnen die Daumen!

Egal, wer letztlich auf dem Siegertreppchen steht, für uns haben diese Frauen alle schon gewonnen. Auf der herCAREER 2020 vom 29. bis 30. Oktober im MTC München werden viele von ihnen mit von der Partie sein. Das ist eine wunderbare Gelegenheit, um sich persönlich oder fachlich mit diesen mutigen Frauen auszutauschen. Mehr als 6.000 Besucher*innen, 450 Role Models, 300 MeetUps, 200 Aussteller und 60 Vorträge – die herCAREER bringt Frauen in jeder Karrierephase über Hierarchien hinweg zusammen.