Schritt in die Selbstständigkeit

Die schwierige Frage des roten Fadens im Lebenslauf ist etwas, das Berufstätige und -einsteigerinnn umtreibt. Wie viel Leidenschaft versus „ich mach lieber etwas Anständiges“ ist sinnvoll? Meike Neitz, Gründerin und Inhaberin der Agentur Die Zukunftsmanufaktur, hat einen bunten Karriereweg hinter sich und ist nun erfolgreiche selbstständige Unternehmens- und Kommunikationsberaterin. Wie sie dies geschafft hat, was sie dabei gelernt hat und warum sie sich für Quereinsteiger und „berufliche Chamäleons“ einsetzt, erzählt sie in ihrem MeetUp „Vom Globetrotten, „Die Höhle der Löwen“ und dem Schritt in die Selbstständigkeit – über den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen“ auf der herCAREER.

Quereinsteigen – worauf kommt es an, wenn man nicht den gradlinigen Lebenslauf hat?

Es ist vor allem eine Frage von Mut und Selbstbewusstsein! Man begibt sich schließlich auf komplett neues Terrain; muss sich schnell einarbeiten und überzeugen. Zudem kommt es auch darauf an, anpassungsfähig zu sein – denn wenn man in eine neue Branche oder vielleicht in eine völlig neue Unternehmenskultur oder Art zu arbeiten hineinwechselt, sollte man nicht erwarten, auf alten Gewohnheiten beharren zu können.

 Was sind Ihrer Meinung nach die größten Stolpersteine?

Ich denke, einer der größten Stolpersteine kann sein, dass man tatsächlich herausfindet, dass der Quereinstieg nichts für einen war, das heißt, man stellt fest, dass der neue Sektor, die Position oder das Studienfach einfach nichts ist. Hier ist es wichtig, sich selbst gut zu kennen und nicht jahrelang etwas probieren zu sein, das man nicht ist. Will konkret heißen: Wenn man unglücklich ist und merkt, dass der Schritt ein Fehler war, sollte man dies lieber früh als zu spät anerkennen und etwas verändern.

Der zweite große Stolperstein kann meiner Meinung nach vor allem in fehlender Lernbereitschaft liegen. Diese gehört unbedingt dazu, um erfolgreich quereinzusteigen: Der unbedingte Wille, sich etwas Neues zu erarbeiten und dazu zu lernen. Das bedeutet zum Beispiel auch, sich von erfahrenen Kollegen Tipps und Verbesserungsvorschläge abzuholen – nicht jeder ist kritikfähig, aber es bringt jeden nach vorne, der sich Kritik stellt!

Welche Eigenschaften führen zum Erfolg?

Flexibilität und Lernbereitschaft sind wichtige Erfolgsfaktoren.  Schließlich würde ich dazu noch einen gewissen Grad an Beharrlichkeit und Ausdauer nennen: Der Berufsweg ist kein Sprint, sondern ein Marathon – und diese Strecke bedarf  langem, gutem Training…

Was ist Ihr persönlicher Geheimtipp für Erfolg trotz „Chamäleon-Image“?

Ich glaube sehr – und diese Erkenntnis rührt schon aus meiner Schulzeit her – an einen starken ersten Eindruck, frei nach dem Motto: „There is never a second chance for a first impression“. Daher ist mein Geheimtipp sich in den ersten Wochen und Monaten – egal was man tut – überproportional anzustrengen und zu 150 Prozent da zu sein. Dies bedeutet ja nicht, alles gleich richtig zu machen, sondern vielmehr initiativ nachzufragen und sich aktiv einzubringen. Denn es ist sehr schwer, einen ersten Eindruck nachher wieder zu korrigieren (das gilt für den guten und den schlechten Eindruck), daher sollte er natürlich ein positiver sein. Ich glaube auch daran, dass Fleiß belohnt wird. Es gibt Menschen, die sind zwar brillante „Inselexperten“ auf ihrem Gebiet, aber stinkfaul – sie zeigen keinen Einsatz. Ich arbeite lieber mit denen, die vielleicht nicht alles perfekt können, zum Beispiel weil sie gerade einen Neustart gewagt haben, aber sich anstrengen, sich Mühe geben und bereit sind, zu lernen.

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